Grundsätzlich werden Füll- und Polstermaterialen genutzt, um Hohlräume zwischen Transportgut und dem Umkarton/Kisten zu füllen, damit das Transportgut möglichst fixiert ist und beim Transport nicht durch Verrutschen und/oder durch Stöße von außen beschädigt wird.
Man unterscheidet 3 Materialen bzw. Möglichkeiten bei Füll- und Polstermaterialien:
- Füllen und Polstern mit Verpackungschips
- Füllen und Polstern mit Papier
- Füllen und Polstern mit Luftpolsterkissen
Füllen und Polstern mit Verpackungschips:
Verpackungschips dienen in erster Linie zur Hohlraumfüllung und nur bedingt als Polsterschutz. Sie werden benutzt, wenn das Transportgut deutlich kleiner ist als der Umkarton. Um den bestmöglichen Schutz bei der Anwendung von Verpackungschips zu erzielen, müssen zunächst Verpackungschips in den Karton gefüllt werden, sodass der Boden des Kartons bedeckt ist. Dann legt man das Transportgut in den Karton und füllt den verbleibenden Hohlraum mit Verpackungschips auf und verschließt den Karton dann. Wenn man mehrere oder kleine Produkte in einen Karton mit Verpackungschips legt, besteht die Gefahr des sogenannten Treibsandeffektes. Das bedeutet, dass die Teile bei Bewegung oder Erschütterung, wie sie beim Transport immer auftreten können, in den Verpackungschips verrutschen bzw. versinken und dann ggf. bis an eine Kartonwand kommen. Dann ist kein Rundum-Schutz mehr durch die Verpackungschips gewährleistet. Verpackungschips fixieren einen Kartoninhalt daher nur bedingt. Zudem ist es für den Empfänger meiste unpraktisch, das Produkt aus dem Karton zu nehmen, da er es ggf. erst freilegen muss und beim Herausnehmen in der Regel viele der Verpackungschips dann ungewollt mit entnommen werden und auf den Boden fallen und dann relativ mühsam aufgefegt oder aufgesammelt werden müssen. Verpackungschips sind in der Regel mehrfach verwendbar. Durch ihre feine und leichte Oberfläche und das unfeste Material entsteht bei der Verwendung von Verpackungschips sehr feiner Materialstaub.
Verpackungschips gibt es in unterschiedlichen Formen. Sie werden in 400 bzw. 500 Litersäcken verkauft. Um eine einfache Befüllung sicherzustellen hat TransPak einen fahrbaren Galgenwagen im Sortiment. Durch die 4 Lenkrollen, von denen 2 feststellbar sind, lässt sich der Galgenwagen vollkommen unkompliziert und schnell überall hinbringen und platzieren. In dem Galgenwagen können sowohl 400 Liter als auch 500 Litersäcke problemlos eingehängt werden. Das Stativ mit dem eingehängten Sack kann bis auf eine Höhe von 3,20 m hochgefahren werden und somit schnell auf die gewünschte bzw. benötigte Abfüll- und/oder Bedienhöhe eingestellt werden. Eine einfache Dosiereinheit für den Galgenwagen ist ebenfalls bei TransPak erhältlich.
Nachhaltigkeit:
Bzgl. der Nachhaltigkeit erfüllen die Verpackungschips im Sortiment von TransPak viele Bedingungen. So bestehen die flo-pak Green Chips zu 99,6 % aus Luft und zu 0,4 % aus zu 100 % recyceltem Polystyren. Sie sind geruchslos, zu 100 % recycelbar und durch natürliche Mikroorganismen biologisch abbaubar. Die Chips sind achtförmig, wodurch sie sich verkeilen können und somit eine hohe Stabilität und einen sehr guten Produktschutz gewährleisten.
Das flo-pak Bio 8 Füllgut besteht zu 100 % aus Maisstärke und Wasser, somit aus nachwachsenden Rohstoffen, und es ist ebenfalls zu 100 % biologisch abbaubar. Es ist zudem antistatisch und hat ein gutes Polsterverhalten.
Die Bio Fill grün Verpackungschips sind ebenfalls aus Maisstärke und somit aus nachwachsenden Rohstoffen, sind biologisch abbaubar (kompostierbar) und recycelbar. Sie sind auch antistatisch und stoßdämpfend. Sie eignen sich besonders zum Füllen von kleineren Hohlräumen.
Füllen und Polstern mit Papier:
Füll- und Polstermaterial aus Papier erfreut sich hoher Beliebtheit. Und man ist überrascht, welche enormen Polsterkräfte Papierstränge richtig angewendet erzielen. Die Polsterwirkung hängt von der Art des verwendeten Papiermaterials sowie von der Art der Faltung und nicht zuletzt von der Form, die man aus den Papierstränge faltet, bevor man sie zur Polsterung zwischen Produkt und Kartonwand einlegt, ab.
Abhängig davon, ob das Papier nur zur Hohlraumfüllung oder zum Polstern benötigt wird und welche Mengen benötigt werden, gibt es unterschiedliche Maschinen zur Herstellung der benötigten Papierstränge. Die Maschinen zur Herstellung der entsprechenden Papierstränge sind zu mieten, bei einigen wenigen ist auch ein Kauf möglich. Der Mietpreis hängt u. a. von der Abnahmemenge des Papiermaterials ab. Je nach Anwendung – Füllen oder Polstern – und nach den benötigten Mengen gibt es unterschiedliche Maschinen. Für ganz kleine Bedarfe gibt es auch die Möglichkeit, vorgefertigte Papierstränge in definierten Mengen zu kaufen.
Die Maschinen verfügen je nach Ausstattung über unterschiedliche Funktionsweisen: So gibt es reine Handmaschinen, bei denen der Papierstrang manuell aus der Maschine und an der entsprechenden Reißkante an der Maschine abgerissen wird. Diese eignen sich vor allem bei geringem Bedarf. Bei höherem Bedarfen sind Maschinen zu empfehlen, die sowohl entsprechende, zur Herstellung der Papierstränge benötigten Papierpacken aufnehmen können, damit möglichst wenig Zeit für das Nachfüllen der Papierspeicher anfallen. Zudem kann man diese Maschinen in der Regel auch auf unterschiedliche Funktionsweisen einstellen, z. B. Fußschalter oder EDS. Beim Fußschalter wir die Produktion durch das Drücken des Fußpedals gesteuert, beim EDS (Electronic Delivery System) kann die Produktion (Länge (stufenlos)) und Anzahl der benötigten Papierstränge) elektronisch eingestellt werden. Die High-end Maschinen verfügen über (Touchscreen) Displays. Auch die Breite der Papierstränge kann an einigen Maschinen eingestellt werden. Je nach Anwendungsbedarf und Maschinenauswahl können 1- oder 2-lagige Papiere eingesetzt werden. Papierstränge aus 2-lagigen Papieren weisen im Vergleich zu 1-lagigen Papieren eine höhere Festigkeit und damit bessere Polsterwirkung auf. Zudem gibt es bei 1- und 2-lagigen die Auswahl zwischen verschieden starken Papierqualitäten: 70g/m², 75g/m² oder 90g/m². Somit hat man auch bei der Papierauswahl die Möglichkeit, die Polsterwirkung zu beeinflussen.
Grundsätzlich sind die Maschinen mit Rollen ausgestattet, so dass sie bei Bedarf schnell und unkompliziert an wechselnde Einsatzorte gebracht werden können. Einige Maschinen gibt es auch als Tischgeräte und sind somit mobil und stationär einsetzbar. Die Höhe und Neigungswinkel sind bei guten Maschinen einstellbar und somit der benötigten Arbeitshöhe anpassbar.
Wenn es um dekoratives Verpacken und Schützen geht gibt es die Geami WrapPak von Ranpak. Bei diesem kleinen Gerät werden (farbige) Seidenpapiere sowie ein Kraftpapier mit einer besonderen Honigwabenstruktur eingesetzt. Dies sorgt sowohl optisch für eine hohe Attraktivität als auch praktisch für eine gute Schutzfunktion. Ein Umkarton ist in den meisten Fällen nicht mehr nötig.
Nachhaltigkeit:
Grundsätzlich sind Füll- und Polstermaterialien aus Papier nachhaltig, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen produziert werden. Zudem kann man bei den eingesetzten Papierqualitäten zwischen Frischfaser und Recyclingpapieren, also Papieren die aus Recyclingpapier hergestellt wurden, wählen.
Wichtig: Papier eignet sich nicht immer zum Polstern und Füllen. Bei Produkten, die absolut staubfrei verpackt werden müssen, sollte man auf anderen Materialien als Papier beim Polstern und Füllen zurückgreifen.
Füllen und Polstern mit Luftpolsterkissen:
Luftpolsterkissen sind eine extrem leichte und saubere Möglichkeit, Versandgut beim Transport im Karton/Kiste zu fixieren, gegen Stöße etc. zu schützen und Hohlräume auszufüllen. Sie bestehen zu 99 % aus Luft und zu 1 % aus Folie. Somit sind sie extrem leicht und reduzieren das Transportgewicht und damit auch die Transportkosten/Porto. Zudem sind Luftpolsterkissen staubfrei und können daher bei entsprechenden Anforderungen im Gegensatz zu Papierpolstern genutzt werden. Ungeeignet sind Luftpolsterkissen bei scharfkantigen und spitzeckigen Packgut, da die Kanten bzw. Ecken dann die Folien der Kissen zerstört, die Luft entweicht und der Polsterschutz, die Hohlraumfüllung etc. dann nicht mehr gegeben ist.
Luftpolsterkissen werden einfach und schnell mit kleinen Maschinen hergestellt. Es werden Folienrollen in die Maschine eingelegt. Die Maschine rollt dann die Folienrolle ab und befüllt dabei die Folienkissen mit Luft. Wie prall die Kissen mit Luft befüllt werden und wie lange die Kissenmatten sein sollen kann an der Maschine eingestellt werden. Ebenso kann man Folienrollen mit unterschiedlichen Formen und Größen der Folienkissen bekommen. Die fertig mit Luft befüllten Kissenmatten sind vorperforiert und können somit nach Bedarf abgetrennt werden. Durch unterschiedliche Kissenformen und -größen sowie unterschiedliche Varianten/Möglichkeiten, die Luftpolstermatten um das Transportgut bzw. zwischen das Transportgut und der Karton-/Kistenwand zu platzieren, kann für jede Anwendung die richtige Methode gewählt werden. Die Auswahl der richtigen Luftpolsterkissenform und der besten Anwendungsmethode hängt von 4 Faktoren ab:
- Zerbrechlichkeit des Packgutes
- Form des Packgutes
- Wert des Packgutes
- Gewicht des Packgutes
Die Luftpolsterkammern der Kissen sind alle untereinander getrennt. Dadurch verliert bei eventueller Beschädigung eines Luftpolsterkissens nur dieses eine Kissen seine Luft. Alle anderen Kissen bleiben befüllt und behalten somit ihre Polster- und Hohlraumfüllwirkung.
Für industrielle Anwendungen bzw. bei großem Bedarf gibt es entsprechende Lösungen. So können die Luftpolsterkissen z. B. in entsprechend großen Vorratskörben neben oder über dem Packtisch vorgefertigt werden und nach Bedarf entnommen werden. Bei intelligenten Lösungen wird die Vorfertigung der Luftpolsterkissen automatisch angestoßen, sobald eine Mindestfüllmenge der Vorratskörbe unterschritten wird. Für kleinen Bedarf gibt es auch vorgefertigte Luftpolsterkissen im Spendekarton oder im Sack zu kaufen.
Auf Wunsch können die Folienrollen auch mit individueller Bedruckung der Folienkissen bestellt werden.
Nachhaltigkeit:
Durch das geringe Gewicht von Luftpolsterkissen wird schon beim Transport CO² eingespart. Die benutzen Folien sind zu 100 % recycelbar. Für die MiniPak’R V3 Maschine gibt es die ‚Renew‘-Folien. Bei den Renew-Airspeed-Luftpolstern besteht die Folie zu 50 % aus postconsumer (= recycelter) Folie/Kunststoff. Die Folie hat dadurch einen 35 % geringeren CO²-Fußabdruck als herkömmliche Folie. Zudem ist sie natürlich auch zu 100 % recycelbar. Bei den Renew-S-Line-Airspeed Luftpolstern wird sogar eine Folie verwendet, die mit Hilfe von pflanzlichen Bestandteilen der 2. Generation (= Nutzung von pflanzlichen Abfallprodukten bzw. nicht mehr lebensmittelgeeigneten pflanzlichen Bestandteilen) produziert wird. Sie ist ICSS-zertifiziert und hat einen 85 % geringeren CO²-Fussabdruck ggü. herkömmlicher Folie. Auch sie ist zu 100 % recycelbar.
Zum Schutz von Oberflächen, Ecken und Kanten gibt es Speziallösungen. Nähere Information dazu finden Sie in der Rubrik
Oberflächenschutz.