Bei der Ladungs-, Transport- und Warensicherung sind Stretchfolien (Hand- und Maschinenstretchfolien) nicht mehr weg zu denken. Mit Stretchfolie werden Kartons und Packgut auf Paletten stabilisiert, vor Feuchtigkeit und Staub geschützt und sie verhindern den Diebstahl der Ware. Für diese sehr unterschiedlichen Anforderungen kommen gibt es Stretchfolien in verschiedenen Breiten, Stärken und Farben.
Die Rückstellkraft der Stretchfolien aus PE-Folie ermöglichen die Ladungssicherung. Beim Verarbeiten (Einstretchen) wird die Folie gedehnt. Da die Folie danach versucht, wieder in ihr Ausgangsformat und damit in die ursprüngliche Länge zurückgehen, entsteht eine entsprechende Kraft – die sogenannte Rückstellkraft. Diese nach innen wirkende Kraft hält die Güter auf der Palette zusammen.
Haftung
Die Haftung ist bei Stretchfolie wichtig, da sie dafür verantwortlich ist, dass sich die Lagen beim Umwickeln „verbinden“. Allerdings darf die Folie keine zu starke Haftung haben, da nebeneinander gelagerte Paletten sonst aneinanderhaften würden. Daher gehört die haftende Seite beim Wickelvorgang stets nach innen an das Packgut und nicht nach außen.
Durchstoßfestigkeit
Die Durchstoßfestigkeit gibt an, welche Kraft aufgewendet werden muss, um ein Material – in dem Fall die Stretchfolie - zu durchstoßen. Je höher der Wert der Durchstoßkraft ist, desto durchstoßfester ist das Material.
Dehnung
Je stärker eine Stretchfolie gedehnt werden kann, desto mehr Material kann mit Ihr bei der Anwendung eingespart werden. Wird für eine Folie z. B. eine Dehnung von 150 % angegeben bedeutet dies, dass 1 m Folie um 1,5 m auf 2,5 m gedehnt werden kann.
Vorgedehnte Stretchfolien
Bei vorgedehnte Stretchfolien verringert sich der Kraft- und Zeitaufwand für die Dehnung, da vorgedehnte Stretchfolien für die Ladungssicherung bereits auf die optimale Länge vorgedehnt sind. Im Gegensatz zu normalen Stretchfolien behalten vorgedehnte Folien beim Einstretchen die volle Breite. „Normale“ Stretchfolie verjüngt sich beim Stretchen, wird also in der Breite schmaler. Daher wird durch vorgedehnte Stretchfolie auch Material eingespart. Außerdem kann die vorgedehnte Stretchfolie mit einem Minimum an Kraftaufwand um die Palette gewickelt werden. Auch auf Strechwicklern, die keinen Vorreckmechanismus haben, kann vorgedehnte Maschinenstretchfolie verarbeitet werden. Die Vordehnung/Vorreckung darf nicht zu hoch sein, da die Ladung sonst eindrücken wird und dadurch die Stapelfähigkeit reduziert wird.
Reißfestigkeit
Die Reißfestigkeit kann mit einer Zugprüfmaschine festgestellt werden. Dabei werden die beide Enden der Stretchfolie eingespannt und danach beide Enden entgegengesetzt langsam mit einer genormten Geschwindigkeit auseinandergezogen – solange bis die Folie reißt. Die dafür benötigte Kraft, wird in Newton (N) angegeben. Durch fabrikationsbedingte Toleranzen treten immer wieder Schwankungen bei den Stretchfolien auf. Deshalb wird in der Regel ein Mittelwert, der aus mindestens 20 Messungen ermittelt wird, als Reißfestigkeitswert angegeben.
Aufgrund des Herstellungsverfahrens werden Stretchfolien in zwei Kategorien unterschieden:
Castfolien
Anwendung
Blasfolien
Anwendung
Das Recken der Folie beim Wickelvorgang hat den Effekt, dass man aus der eigentlichen Rollenlänge, die in Laufmeter (lfm.) angegeben wird, deutlich mehr Wickelmeter erhält. Dabei reduziert sich die Breite der Stretchfolie um ca. 15 %. Das Recken der Stretchfolie beansprucht relativ geringe Kräfte. Nur eine bis zum Maximum gereckt Stretchfolie erreicht ihre Verfestigungsgrenze. Hat eine Stretchfolie ihre maximale Dehnung und damit ihre Verfestigungsgrenze erreicht, sind zum weiteren Recken hohe Kräfte notwendig. Eine Stretchfolie sollte nicht über ihre Verfestigungsgrenze hinaus gedehnt werden, da sie dann schnell reißt. Die korrekte Reckung bis zur Verfestigungsgrenze ist also eine wichtige Voraussetzung, damit die Ladung mit Folienwicklungen auf einem Ladungsträger sicher und stabil fixiert werden kann. Wichtig: Bei einer unzureichend gereckten Stretchfolie reichen bereits geringe Kräfte aus, um die Folie weiter zu dehnen. In diesem Fall hat die Stretchfolie nur eine unzureichende Haltekraft und das Packgut kann auf dem Ladungsträger schnell verrutschen, weil es nicht ausreichend stabilisiert wird bzw. nicht fixiert ist.
Die optimalen Eigenschaften der Stretchfolie werden nur bei korrekter Einlagerung der Stretchfolie erzielt. Daher sollte man bei der Einlagerung folgende Aspekte berücksichtigen:
Wichtig ist, dass nicht der Rollen- oder kg-Preis entscheidend ist, sondern der Materialverbrauch je Palette. Außerdem ist ein „Preis per kg“ häufig nicht aussagekräftig, da die Kerngewichte mitgewogen werden, diese aber stark unterschiedlich sind und somit kein korrekt vergleichbarer Preis berücksichtigt werden kann!
Für Maschinenstretchfolien gibt es entsprechende Stretchwickler – für Folien mit und ohne Vordehnung, für Handstretchfolien gibt es entsprechende Handabroller. Bei Maschinenstrechwicklern sollten in jedem Fall vorher Tests mit unterschiedlichen Maschinenstretchfolien gemacht werden. Somit kann festgestellt werden, welche Stretchfolie am besten zu dem Stretchwickler passt bzw. genau darauf eingestellt werden kann. Dadurch werden Ausfallzeiten verhindert. Zudem werden nur so optimale Stretchergebnisse sowie ein minimalen Verbrauch der Stretchfolie erzielt.
Teilweise müssen nur lange oder kleinere Produkte eingestrecht oder gebündelt werden. Hier hat die Mini-Stretchfolie ihr Einsatzgebiet. Dabei handelt es sich um eine 100mm breite Strechtfolienrolle, die auf einen kleinen Handgriff gesteckt ist. Damit lässt sich sicher und sehr einfach das entsprechende Packgut bündeln, sichern, fixieren oder kommissionieren.